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Übersicht:
Einleitung
1. Motor Starten
2. Motor Stoppen

3. Ilo L99S
4. F&S ST96L
5. Trivia


Wie unter "Geschichte" bereits erklärt, gab es den H4 mit zwei verschiedenen Motorvarianten. Anfangs wurde der 2-Takt-Benzinmotor Ilo L99S verbaut. Dieser sollte angeblich sogar ein wenig mehr Leistung als der spätere Sachs haben, aber dies ist eher nebensächlich, gemessen an den Problemen die er machte: Schon bei der Markteinführung zeigten sich erste Schwächen, wer über einen längeren Zeitraum  mit dem Gerät arbeitete, hatte mit starken Überhitzungsproblemen zu kämpfen. Dies zog sich dann auch über die gesamte Zeit hinweg, in der der Motor zum Einsatz kam. Für genauere Details bitte unter "Geschichte" nachlesen. Irgendwann gegen 1975 kam man dann bei Holder dazu, den Fichtel & Sachs Stamo ST96L (ebenfalls 2-Takt-Benzin) einzusetzen, der wesentlich weniger Probleme machte. Hier gibt es jedoch auch große Unterschiede bei den Vergasern, mit der Zeit kam man aber auch hier auf einen guten Zweig. In der letzten Variante ist das Antriebsaggregat also am Besten, es handelt sich dabei um den H4 mit Sachs Stamo und Bing Membran-Vergaser 33/15/109, leicht zu erkennen am schwarzen "Schnorchel-Luftfilter" anstelle des "Bananen-Luftfilters". Im Folgenden erkläre ich erstmal wie man den Motor richtig startet bzw. stoppt. Anschließend liste ich alle Infos auf, die ich zu den beiden Motoren finden konnte. Auch zeige ich euch einige Bilder.



1. Motor Starten:

 

Die einzelnen Schritte zum Vorgang sind unten nochmals in einer Grafik mit Nummern kenntlich gemacht, damit man genau weiß, wo die einzelnen Vorrichtungen sitzen. Bei Bedarf kann die Grafik per Rechtsklick -> Grafik Anzeigen vergrößert dargestellt werden. Beim Starten sollte man dann so vorgehen: Zu allererst sollte der Inhalt des Tankes überprüft werden. Darin sollte sich noch genug Öl-Benzin-Gemisch im Verhältnis 1:25 befinden. Anschließend sollte der Sprithahn (Rändelschraube) (1) geöffnet werden. Je nach Vergaser-Typ kann anschließend der Tupfer (2) einige Sekunden runtergedrückt werden. Das Gas muss in der Regel nicht geöffnet werden, da dass die Gefahr birgt, das der Motor gleich einkuppelt. Sollte er nach wiederholten Versuchen nicht anspringen, kann das Gas geringfügig, aber auf keinen Fall mehr als 1/3 geöffnet werden. Wenn der Motor kalt ist, sollte der Choke (3) geschlossen werden. Bei einem Warmstart ist dies in der Regel nicht erforderlich, außer der Motor ist extrem heiß. Bei der Version mit dem Bing-Nachrüst-Vergaser, die den Roten/Orangen Schnell-Stopschalter unten am Lüfterrad hat, muss der Schalter in der Mitte (Betriebsstellung) stehen. Zuletzt muss nurnoch kräftig mit Schwung am Seilzug-Starter (4) gezogen werden, dann sollte der Motor starten. Tut er dies nicht, 1-2 mal erneut ziehen. Wenn er dann immernoch nicht anspringt; alle Schritte kontrollieren, anschließend sollte der Tupfer nochmals betätigt werden. Evtl. dann das Gas leicht öffnen. Sollte der Motor dann immernoch nicht starten, rate ich dringend vom Einsatz von Startpilot etc. ab. Vielmehr sollte man nun auf Fehlersuche gehen.
Zu Überprüfen ist dann unter Anderem:
- Ist überhaupt noch genug Sprit im Tank?
- Kommt der auch im Motor an, d.h. wird die Zündkerze feucht? (Verstopfung irgendwo?)
- Ist der Motor vlt. abgesoffen? (Sprithahn schließen, Zündkerze ausbauen, paar mal ziehen und trocknen lassen)
- Ist überhaupt noch ein Zündfunken da? (Zündkerze ausbauen, auf Masse heben, Funke muss jetzt sichtbar sein)
- Steht der Schnellstopschalter auch wirklich in Betriebsstellung?
- Hat der Motor überhaupt noch genügend Kompression?
- Wenn der Vergaser komplett leer gelaufen ist (Sprit alle) kann es eine längere Zeit dauern bis wieder Sprit ankommt. Dann einfach einige Zeit lang ziehen...

Die Nummern zu den einzelnen Schritten erklären nochmals den genauen Ort der VorrichtungDie Nummern zu den einzelnen Schritten erklären nochmals den genauen Ort der Vorrichtung

 


2. Motor Stoppen:

Dieser Vorgang ist relativ einfach. Zuerst den Gashebel in Leerlaufstellung bringen. Anschließend den Sprithahn (Rändelschraube) (1) schließen. Nun je nach Motorversion den Kill-Schalter (2) solang gedrückt halten, bis der Motor zum Stillstand kommt. Bei der Umrüst-Version (Bing-Membran-Vergaser) kann der Schnellstopschalter (2) einfach nach Links oder Rechts gekippt werden, der Motor kommt von alleine zum Stillstand. Sollte der Schalter aus irgendeinem einem Grund defekt sein und der Motor weiterlaufen, gibt es mehrere Möglichkeiten: Erstens kann man warten, bis der Vergaser leer gelaufen ist. Alternativ kann auch einfach der Auspuff zugehalten werden, da beim 2-Takter hier dann das Resonanz-Prinzip unterbrochen wird, kann der Motor kein ausreichend frisches Gemisch mehr in den Brennraum einsaugen und geht zwangsläufig aus. Wegen der Verbrennungsgefahr empfiehlt es sich diesen Vorgang mit einem nassen Lumpen oder Ähnlichem und auch nur bei Leerlaufdrehzahl durchzuführen!

 

 

3. Ilo L99S:


Leider ist über diesen Motor nur relativ wenig bekannt, es liegen mir nur bruchstückhafte Informationen vor. Dies ist alles, was ich finden konnte. Sollte jemand noch über Datenblätter o. Ä. verfügen, so bitte ich ihn, sich bei mir zu melden!

Bauart:  1-Zylinder-2-Takt-Benzinmotor
Kühlung:  Gebläseluftkühlung über Polrad
Mischverhältnis (Öl/Benzin)  1:25
Laufrichtung:  Linkslaufend (auf Kupplungsseite gesehen)
Steuerung (Spülung):  Schlitzsteuerung
Hubraum:  99ccm
Bohrung:  50mm
Hub:  50mm
Verdichtung:  7,9:1
Leistung:  4PS
Drehzahl:  4.500 U/min
Drehmoment:  5,7 Nm bei 3.000 U/min
Verbrauch:  -
Zündung:  Bosch Schwungrad-Magnetzünder
Zündzeitpunkt:  2,1 bis 2,5mm vor o. T.
Unterbrecherkontaktabstand:  0,4 bis 0,5 mm
Polschuhabriß:  7 bis 11 mm
Zündkerze:  Bosch WR5AC (siehe Wartung)
Elektrodenabstand:  0,5mm
Vergaser:  Encarwi-Membranvergaser 47 19
Hauptdüse:  82
Leerlaufdüse:  Leerlauf-Luftregulierschraube
Besonderheiten:  Ohne Kraftstoff-Förderpumpe
Regler:  Drehzahlregler mit Windfahnensteuerung
Auspuff:  Wirbelungsschalldämpfer
Anlasser:  Seilzug-Reversierstarter
Kraftstoffbehälter:

 Inhalt: Knapp 2,5 Liter ( Kraftstoff langt i.R.

 für mehr als 3 Arbeitsstunden)

Gewicht:  Mit allen Zusatzteilen ca. 12kg
Luftfilter:  Ölluftfilter (kein Ölbad!)
Untersetzungsgetriebe:

 2 Zapfwellen, Untersetzung (Motor zu

 Zapfwelle) 1:1 (männlich) & 4,5:1 (weiblich)

Kupplung:  Automatische Fliehkraftkupplung
Preis (1971):  730,38 DM inkl. Mehrwertsteuer

Der Antriebsblock 1100-1 mit Ilo-Motor, hier allerdings ohne LuftfilterDer Antriebsblock 1100-1 mit Ilo-Motor, hier allerdings ohne Luftfilter

 

 

4. F&S ST96L:

 
Bauart:  1-Zylinder-2-Takt-Benzinmotor
Kühlung:  Gebläseluftkühlung über Polrad
Mischverhältnis (Öl/Benzin)
 1:25, ab ca. 1987 1:50 (Achtung!)
Laufrichtung:  Linkslaufend (auf Kupplungsseite gesehen)
Steuerung (Spülung):
 Schlitzsteuerung
Hubraum:  93ccm
Bohrung:  52mm
Hub:  44mm
Verdichtung:  8,7:1 (Verhältnis)
Leistung:  Je nach Vergaser um die 3,7PS bis 4PS
Drehzahl:  4.500 U/min - 5.000 U/min
Drehmoment:  ca. 5,9 Nm bei 3.200 U/min
Verbrauch:  ca. 1 Liter pro Stunde je nach Belastung
Zündung:  
Typ 1:  Bosch Schwungrad-Magnetzünder
Zündzeitpunkt:  2,5 bis 3 mm vor o. T.
Unterbrecherkontaktabstand:  0,35 bis 0,45 mm
Polschuhabriß:  7 bis 11 mm
Typ 2:  Ducati Schwungrad-Magnetzünder
Zündzeitpunkt:  2,5 bis 3,0 mm (25 bis 27°) vor o.T.
Unterbrecherkontaktabstand:  0,35 bis 0,45 mm
Polschuhabriß:  n.v.
Zündkerze:  Bosch WR5AC (siehe Wartung)
Elektrodenabstand:  0,5mm
Vergaser:  
Version 1:  Encarwi-Membranvergaser 66 11 093
Hauptdüse:
 A82 / N74
Leerlaufdüse:
 Leerlauf-Luftregulierschraube
Besonderheiten:

 Teilweise mit oder ohne Tupfer, teilweise

 mit oder ohne Kraftstoffpumpe.

Kraftstoffpumpe:  Bing Membran-Unterdruckpumpe
Version 2:  Bing Membran-Vergaser 33/15/109
Hauptdüse:  HD 90
Leerlaufdüse:  LD 50
Besonderheiten:  Tupfer, blauer Kunststoffchoke
Regler:  Drehzahlregler mit Windfahnensteuerung
Auspuff:  Wirbelungsschalldämpfer
Anlasser:  Seilzug-Reversierstarter
Kraftstoffbehälter:

 Inhalt: Knapp 2,5 Liter ( Kraftstoff langt i.R.

 für mehr als 3 Arbeitsstunden)

Gewicht:

 ca. 9,3kg (mit Untersetzungsgetriebe und

 allen Teilen ca. 17kg)

Luftfilter Version 1:  Trockenluftfilter mit Filterwatte
Luftfilter Version 2:  Trockenluftfilter mit Patrone C75/4
Untersetzungsgetriebe:

 2 Zapfwellen, Untersetzung (Motor zu

 Zapfwelle) 1:1 (männlich) & 4,5:1 (weiblich)

Kupplung:  Automatische Fliehkraftkupplung
Preis (1982):  1398,94 DM inkl. Mehrwertsteuer
Preis Vergaserumbausatz:  96,05  DM inkl. Mehrwertsteuer

 

Der Motor wie er von der Fa. Fichtel & Sachs angeboten wurdeDer Motor wie er von der Fa. Fichtel & Sachs angeboten wurdeLeistung, Drehmoment und Verbrauch im Verhältnis zur Drehzahl im Diagramm aufgetragenLeistung, Drehmoment und Verbrauch im Verhältnis zur Drehzahl im Diagramm aufgetragen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5. Trivia:
Um die Motoren zu reparieren und zu warten wurden in Holderwerkstätten oft Halterungen für den Schraubstock eingesetzt. Hierbei wird eine Halterung mit einer Platte in einen Schraubstock eingespannt, anschließend kann der Motor mit den Haltebügeln wie bei einem normalen Anbaugerät einfach draufgeschnallt werden und sitzt schön fest. Durch Zufall bin ich an ein solches Teil original aus einer Holderwerkstatt gekommen! Dankeschön an dieser Stelle nochmals. Die Halterung kann sowohl vertikal als auch horizontal eingespannt werden.

Die Motor-Halterung für WartungsarbeitenDie Motor-Halterung für WartungsarbeitenDie Halterung im Einsatz. Funktioniert bestens!Die Halterung im Einsatz. Funktioniert bestens!